Beatnicks, die II.

oder wie die Nostalgie die Erinnerung beeinflusst und umgeklehrt.

Okay! Okay! Die Spekulation stimmte wohl nicht, dass die „Sreaming Lions“ (eventuell) die erste Beat-Band in Villingen waren. Viel eher war sie tatsächlich Dieter Hahnes erste Beat-Band; mit Norbert Knöbel und Hugo Ketterer.

Und so schreibt „Cock“ in seiner erklärenden Mail:

Eberhard „Ebus“ Haf, 2. von links; Efinger links

„Als wir noch im Keller im Wohngebäude des alten Inselhofs  mit unseren Gitarren auf alten Radiogeräten herum schrubbten und der akustische Gesang nur mit großer Anstrengung zu hören war, gab es bereits die Black Forest Diamonds (später The Fabs) und die Black Ravens (mit Peter Schnur). Und deshalb haben damals die Black Forest Diamonds/The Fabs fast jeden Jugendball in der Tonhalle gespielt und ich stand neidisch guckend am Bühnenrand und habe deren Gitarren und Verstärker bestaunt. Ein Equipment, das  mir damals unerreichbar schien.

Eberhard „Ebus“ Haf von den Fabs, hat mir später mal einen tollen Boogie-Woogie-Lauf auf der Gitarre beigebracht.

Und bei den Black Ravens war ich mal bei einer ihrer Proben in der  Zimmerei Kaiser am Romäusring. Die hatten nicht nur schon ganz tolle Instrumente und Verstärker, sondern bereits jede Menge öffentliche Auftritte im Umland. Ein Grund, schon recht neidisch zu sein.

Und nun zur neuerlichen Offenbarung!

Natürlich kannte ich und erinnere ich mich  an die „Gents“. Rolf Neininger war bei mir in der Klasse und wir haben uns natürlich über unsere „Heldentaten“ ausgetauscht. Sein Unfall mit Todesfolge hat mich damals ganz schön vom Hocker gehauen.

Zu weiteren Bands in Villingen  fehlen mir alerdings deren Namen. Erwin, der Sohn vom Bäcker Zipfel,  spielte auch Gitarre in einer Band, die öfters im Fidelis-Gemeindesaal auftrat.
Sie trauten sich als erste an das Superstück „Wooly Bully“ von Sam the Sham & The Pharaos“. Da war nicjht nur ich absolut platt und natürlich neidisch!

Übrigens, Efinger hieß nicht Rolf, sondern Jürgen und war Villinger aus der Südstadt

Bei Efingers Events im Katholischen Gemeindehaus in der Waldstraße hat tatsächlich seine Frau an der Kasse gesessen. Seine Eltern haben die Getränke verkauft. Doch Efingers Vater war wohl eher nicht der Aufpasser!

Und Efinger zahlte auch mehr Gage als nur 5 Mark. Wie viel, weiß ich nicht mehr, doch üppig war es auf jeden Fall nicht.

Jürgen Efinger wurde schließlich unser Manager bei The Beatniks und bei The Be Nice, der  uns ordentlich Jobs in ganz Baden-Württemberg  an Land zog. Und da waren auch richtig gut bezahlte dabei.

Und nun dazu! Beim Konzert der „Lords“ 1965 im Schwenninger Beethovenhaus war ich dabei. Es war überhaupt mein erstes Rock-Konzert mit bekannten Gruppen. Erst spielte eine Mädels-Band aus Liverpool (Name leider vergessen – es waren aber nicht die Liverbirds).

Dann spielten die Lords. Aber die Headliner waren „Casey Jones and the Govonors“ . Die haben mächtig abgeräumt, denn die hatten gerade ihren Monster-Hit „Don’t Ha Ha“ am Laufen. Da stand alles auf den Stühlen und tobte – ich auch!

Okay, die Lords 1967 in Schwenningen – vielleicht war ich sogar dort – ich habe so viele Bands in Schwenningen im Beethovenhaus gesehen und gehört. In Schwenningen war diesbezüglich mehr los, als in Villingen.

Nun zu den Lords 1965 im Beethovenhaus – die Mädels-Band waren aus Liverpool, die Lords und Casey Jones and the Governors sind mir gewiss!

Sicher deswegen, weil ich 1965 noch zur Schule ging, ich einen ewig langen Kampf mit meinem Vater hatte, um zu diesem Konzert gehen zu dürfen.
Von wegen „erst spät in der Nacht nach Hause kommen“ und „wie kommst Du überhaupt so spät von Schwenningen wieder weg“ …

So denke ich, dass Rainer Kurz und ich und sicher erinnern. Denn die Lords waren eine fleißige Truppe und tourten unaufhörlich kreuz und quer durch Deutschland.

Kleine Notiz am Rande: der Schlagzeuger der Lords wäre vor ein paar Jahren beinahe der Trommler in meiner damaligen Berliner Rock-Band geworden. Wir haben uns dann für einen anderen Schlagzeuger entschieden, da „Lord Max“ psychische Probleme hatte und dem Alkohol ziemlich zugetan war.

Allerdings: Mit den Konzerten der Lords hatte Jürgen Efinger – meines Wissens – nichts zu tun. Sicher ist, wir haben ein paar Mal im Vorprogramm der Lords gespielt – nicht nur in Villingen oder Schwenningen. Dich sicher kann ich mich aber nur noch an einen Termin mit denen in Waldshut erinnern.“

 

1 Gedanke zu „Beatnicks, die II.“

  1. DANKE, Dieter Hahne,
    Du hast Klarheit in die Vllinger Bandgeschichte gebracht.

    Ein Mysterium ist und bleibt allerdings weiterhin
    der mutmaßliche Auftritt der Lords 1967 in Schwenningen,
    bei dem die Screaks, die Beatnicks und die Gents im Vorprogramm spielten.

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