Bertold Ummenhofer legt Mandat nieder

Das Lokalblatt Südkurier meldete am 4.11. und damit eine Woche vorher…

Das Zentrale Rathaushat er 2012 “ zu Fall gebracht“. Bertold Ummenhofer (72), konservatives Aushängeschild der Freien-Wähler-Fraktion im Gemeinderat, beendet überraschend sein langjähriges Gemeinderatstätigkeit.

Am Mittwoch, 11. November, wird er aus dem Gremium ausscheiden. Für Ummenhofer rückt auf der Liste der Freien Wähler der Villinger Handwerksmeister Dirk Gläschig nach.

Ummenhofer, der bei den Freien Wählern viele Jahre als stellvertretender Fraktionsvorsitzender fungierte und zugleich einer der Stellvertreter des Oberbürgermeisters war, hat seine Entlassung aus dem Gemeinderat aus privaten Gründen beantragt.

Heitere Erinnerung an die 60er: Lernte einst Bäcker und Konditor und wurde Meister, bevor er sich zum Bankkaufmann ausbilden ließ.

Politisch bekannt geworden ist Ummenhofer, der in Villingen lange Zeit ein Versichrungsbüro führte, als Triumphator des Bürgerentscheids gegen das geplante zentrale Rathaus der Stadt im Jahre 2012.

Seine Kampagne mit dem Schwenninger Rudolf Nenno führte dazu, dass das Großprojekt von den Bürgern gekippt wurde. 2013 rückte er für Gerhard Janasik, der aus dem Gremium ausschied, in den Gemeinderat nach. 2014 wurde er bei der Kommunalwahl sowohl als Gemeinderat bestätigt als auch in den Kreistag gewählt. 2019 wurde er für eine weitere Amtsperiode gewählt.

Im Gemeinderat trat der ehemalige ehrenamtliche Feuerwehrchef oft als kantiger, verwaltungskritischer Bürgervertreter auf, wandte sich gegen ausufernde Reglementierung der Bürger mit immer mehr Verordnungen wie etwa beim Brandschutz.

Die Politisierung des Gemeinderates mit überörtlichen Themen wie Flüchtlingshilfe oder die Ausrufung des Klimanotstandes fand nicht seine Zustimmung. Er setzte sich dagegen häufig für die Belange des örtlichen Handels, des Handwerks, der Feuerwehr und der Vereine ein.

Besonders am Herzen lag ihm, dass nach der Ablehnung des „Zentralen Rathauses“ in Villingen und Schwenningen eine dezentrale Lösung für die Stadtverwaltung gefunden wird, in Villingen konkret neue Verwaltungseinheiten auf dem Mangin-Gelände.

Für seine ehrenamtliche Tätigkeit im Gemeinderat wird Ummenhofer am Mittwoch mit der Verdienstmedaille der Stadt geehrt. Seine Funktion als dritter Stellvertreter des Oberbürgermeisters soll auf Vorschlag der Freien Wähler Ulrike Heggen übernehmen.

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