Graf Berthold III. steht wieder hell in der Sonne

Einst lautete die Frage an die Viertklässler der Bubenschule: „Was stellt der Ritter bei der Tonhalle noch vor ausser seinem rechten Fuß…?“

Und die Antwort kam damals prompt. Klar, es war der Gründer der Stadt, Berthold  III. Und der steht seit 1906 an markanter Stelle, geschaffen von Josef Ummenhofer, dem Steinmetz und Lilien-Wirt zur 100-jährigen Wiederkehr des Anschluss der Stadt Villingen an Baden.

Nachdem man dem lokal bekanntesten unter den ‚Zähringern‘ eine Hockdruck-Wasser-Reinigung in 2017 gegen die Flechten beibrachte, scheint er in seinem sandsteinernen Habit mit Schwert Helm und Rüstung erneut zu glänzen.

Denn aktuell gilt das Werk der „Reisigen, der Vasallen, der Söldner und der ritterlichen Knappen“ in städtischen Diensten erneut als gelungen.

Berthold III., dem wohl eigentlichen Stadtgründer, einst mit viel Pomp aufgestellt 1906 zum Hundertjährigen der Zugehörigkeit zu Baden, kommt seit wenigen Tagen auch mehr Licht und Sinne ins männlich bärtige Antlitz.

Ein zu großer Baum wurde entfernt und ein pflanzlicher Jungbaum-Neuling zu seiner Linken schafft nun ihm auch den Fotografen mehr Sicht, mehr Licht und weniger Geäst.

Berthold, der Stadt-Gründer, eines der markantesten Denkmale in unserer Stadt, stammt einst aus der Werkstatt von Bildhauer  Josef Ummenhofer, der den später bereits mehrfach veränderten Standort und dessen Sanierung nicht mehr erfahren hat.

Denn erst 1997 – dank einer Bürger-Spenden-Initiative initiiert durch Werner Jörres und Herbert Schroff – wurde der beschädigte Berthold wieder ein ganz ansehnlicher Ritter auf seinem Granit-Sockel.

Ummenhofer war zu jener Zeit auch Wirt im Gasthaus „Lilie“ (1872 – 1884), das sich in der Rietstraße 5, dem späteren Kaufhaus Raff und dem heutigen Drogeriemarkt Müller befand. Und Ummenhofer, der Bildhauer, wirtete auch im „Felsen“ von 1884 – 1902 in der Gerberstraße 45, heute Sparkasse.

Ein Zeitgenosse also, der Spuren in der Zeit um die vor-vorige Jahrhundertwende hinterließ.

1 Gedanke zu „Graf Berthold III. steht wieder hell in der Sonne“

  1. Nette Story!
    Den Helmut kannte ich noch.
    Schließlich bin ich seit 1992 mit meiner Werkstatt in längst
    verkauften ehemaligen Beha-Räumen – als kleine fachkundige Meister-geführte
    Schreinerei und Möbelrestauration.
    Übrigens: Clemens Beha handelt seit 2010 nicht mehr mit Heizöl.

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