Mail-Antwort eines ultra-orthodoxen Schwenningers

Schwere Korrespondenz eines leidenschaftlichen „Pegasus-Reiters“

Grüß Gott,
               werter Villinger vom roten Büro im schwarzen Wald!

Welche Überraschung ist diese Post kurz nach Dreikönig, „ab dessen Tag vom Staube befreit sind Schemen und Gschell durch der Abstauber glücklich belebendes Tun.“

Eine Portion Schemele

Ach, wie klingen die Rollen so hell – und die Masken sollen trotz Corona nicht ruh’n“, weshalb du, der Altmeister der schwungvollen Feder, Narro, Surhebel und Morbili en miniature auch nicht im Einmachglas der Historizität, sondern in der VSAN-gerechten „Fasnet-to-go-2“-Tüte präsentiert.

Diese Portion jedoch eher auf Manfred Merz als auf McDonalds hinweist, und dies vor der gelungenen Kinderzimmer-Tapete der Narrenstadt, in der zwei Fasnets-Bücher mit schwachem Inhalt zu beklagen sind.

Jetzt haben bei mir die Abstauber bereits alles gesäubert, so dass ich nur hoffen kann, dass auch Du jenseits der alten Grenze gründlich abgestaubt worden bist.

Da kommt Deine „SÜDKURIER“-Nachricht vom „Sohn des Sohn des Schwenninger Architekten Karl Heinichen“ daher, wobei sich in dieser Formulierung schlicht ein Flüchtigkeitsfehler eines stark geforderten und mannigfach in seiner Arbeit unterbrochenen Redakteurs zu offenbaren scheint, die Dittographie der Wortfolge „Sohn des“.

Dass nicht ein Enkel gemeint sein kann, ergibt sich nicht nur allein aus der Genealogie (der Großvater war der Bauunternehmer und hiesige Zunftmeister Gustav Heinichen), sondern auch schon daraus, dass „Sohn“ nicht im Genitiv aufscheint.

Um eine Tautologie, eine bewusst eingesetzte inhaltliche Wiederholung, kann es sich mithin nicht handeln, auch nicht um einen oft mit dieser verwechselten Pleonasmus.

Sei dem, wie dem sei, ich bin jedenfalls dankbar für die Zusendung, weiß ich doch nun, dass mein Artikel erschienen ist.
Ob Du mir den ganzen zusenden könntest? Das wäre fein! Meine alte e-mail-Adresse ist übrigens deaktiviert.

Dieses Brieflein will ich schließen in der Hoffnung, dass Ihr im trauten Kreise eine gnadenbringende Weihnachtszeit erlebt habt und gut ins neue Jahr gekommen seid, aus dem Ihr auch gut wieder herauskommen mögt in dieser verrückten Welt, in der während der Pandemie nur das Motto ausgegeben werden kann: „Bleibt negativ; denkt positiv!“

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