Kommt die Sanierung des Stadtkasse-Entree
Als Eugen Gross 1985 seinen 75. Geburtstag feierte, erfreute man ihn mit einem Bildband der dem Künstler aus Schonach zu dessen „Leben und Werk“ gewidmet wurde.
Bis heute ist es ein Zeitdokument über ein Maler-und Künstlerleben (1910-1989) mit Schwarzwaldbildern, großformatigen Wandmalereien, mit Werbung für die heimische Industrie für SABA und Kaiser-Uhren sowie mit Plakaten für den Sport, den örtlichen Fremdenverkehr der 50er bis 70er Jahre und für die hiesige Fasnet.
Vieles wurde druckfertig in der Grafischen Anstalt Meyle & Müller und bei Todt-Druck in der Waldstraße.
Doch ein späterer Lebenswunsch blieb dem einstig jüngsten Bauernbub aus Schonach bei sieben Geschwistern auf dem „Zinken Feld“ verwehrt.
Denn als 1979 Eugen Gross anregte, das großflächige Zeitdokument im Torbogen der Villinger Stadtkasse mit den Maßen von sechs auf zwei Metern durch eine Plexiglasplatte zu schützen, fehlte damals das Geld, blieb weitere Jahrzehnte aus und fehlt wohl bis heute.
Das Werk als Wandrelief unterm Torbogen zur Stadtkasse an der Oberen Straße, einst Hotel-Gaststätte und Posthalterei „Sonne-Post“, zudem auch früheres Domizil der Sparkasse, markiert folglich seither Jahr für Jahr ungesichert, wenn auch unter Dach“ und wettergeschützt, einen eindrucksvollen Blick auf die Vergangenheit, als noch Postkutschen den öffentlichen Verkehr bestimmten.
Viel am aktuell ungeschützten Zustand wird sich nicht ändern, wohl auch nicht am Zugang zu städtischen Dienststuben und zu Wohneinheiten auf dem Areal des früheren Möbel Oberle, denn die Stadtkasse wird weiterhin mehr ausgeben müssen als sie einnimmt. Auch wenn es im Torbogen wenig einladend und eher versifft aussieht.
Fällt der Blick von Passanten oder der städtischen Beschäftigen trotz allem auf das Entrée des historischen Haus und auf ein Werk, würde es lohnen, dass es erhalten werde, um nicht weitere Schrammen zu erfahren oder durch die Hand von Schmierfinken nach und nach zerstört zu werden.
Doch den Kunstmäzen, den Sponsor wie früher, sucht man dazu wohl vergebens.
Klar, Villingen muss sparen.
Andererseits ist die Wertschätzung einheimischer Künstler
in der Villinger Verwaltung gering.
Das sieht man auch im Umgang mit der Romeias-Plastik von Klaus Walz.
Warum startet man nicht eine Aktion zum Erwerb von Spendengeldern ?
Nachdem in VS die gut verdienenden Industriezweige ausgestorben sind,
ist das Warten auf einen Mäzen (Sponsor) vergeblich.